Bei der Schaltplaneingabe besteht die Möglichkeit des hierarchischen Designs. D.h. es ist möglich, Schaltpläne als Blockschaltbilder zu definieren, und diese auf anderen Stromläufen als Block zu referenzieren. Wir empfehlen diese relativ arbeitsintensive Vorgehensweise allerdings nur in Fällen, wo aufgrund des Umfangs und der Struktur des Stromlaufplans auch wirklich eine hinreichend begründete Veranlassung dazu besteht. In der Regel ist dies z.B. beim Entwurf integrierter Schaltungen (Gate Arrays, Standardzellen, ASICs) der Fall.
2.6.1 Blockschaltbild
Für das hierarchische Design ist zunächst ein Blockschaltbild (auf einem oder mehreren Stromlaufblättern) zu zeichnen. Die Kennzeichnung eines Blockschaltbildes als Sub-Block erfolgt durch die Definition eines Blocknamens mit Hilfe der Option
der Funktion
aus dem Dialog
. Ist ein Blockschaltbild auf mehrere Blätter verteilt, so ist jeweils der gleiche Blockname einzutragen.
Abbildung 2-10 zeigt ein Beispiel für ein Blockschaltbild (der Blockname ist dabei definiert als
BLOCK ). Die Anschlüsse des Blockschaltbildes zu den hierarchisch übergeordneten Stromlaufblättern erfolgt über Modulports. Modulports können mit der Funktion
aus dem Menü
geladen werden; das System verwendet per Konvention das Labelsymbol
port für die Darstellung von Modulports. In der
Abbildung 2-10 sind die Modulports
S ,
R ,
Q ,
/Q sowie
HYPER definiert. Die beim Hierarchischen Design notwendige Unterscheidung zwischen lokalen und globalen Netzen erfolgt mit Hilfe des Zeichens
& bei der Definition von Netznamen. Durch Voranstellen dieses Zeichens vor einem Netznamen wie bei Netz
&ABC bzw. Netz
/&ABC in
Abbildung 2-10 werden die entsprechenden Signale lokal in Bezug zum Sub-Block definiert. Die herkömmliche Netznamensvergabe (wie z.B. bei
VCC ) bewirkt die Referenzierung eines globalen Netzes. Bei der Vergabe von globalen Netznamen in Blockschaltbildern ist prinzipiell zu bedenken, dass diese mit allen gleichnamigen Netzen aller anderen Hierarchieebenen verbunden sind.
Abbildung 2-10: Hierarchischer Schaltungsentwurf; Blockschaltbild "BLOCK"
Zur besseren Unterstützung bei der Erstellung und Bearbeitung von Blockschaltbildern steht in der Funktion
zusätzlich die Option
zur Verfügung. Ein
darf im Gegensatz zum normalen
nur einmal referenziert werden. Ein
wird vom
Packager und der
wie ein normales Schaltplanblatt behandelt, d.h. die Symbolnamen werden ohne Zusatz eines
[Pn] -Prefix in das Layout übernommen, und Bauteilnamensänderungen und Pin-/Gate-Swaps werden von der
in den Blockschaltplan zurückgemeldet.
2.6.2 Blocksymbol
Zur Referenzierung eines Blockschaltbildes in einem hierarchisch übergeordneten Stromlaufblatt ist die Definition eines speziellen Stromlaufsymbols notwendig, wobei die Liste der Pins dieses Symbols mit der Liste der Modulports im Blockschaltbild übereinstimmen muss.
Neben der Definition des Blocksymbols wird für den späteren
Packager-Lauf zur Erzeugung der physikalischen Netzliste ein entsprechender Eintrag in der logischen Bibliothek benötigt (siehe hierzu auch die
Kapitel 7.11 und
Kapitel 3.2).
Abbildung 2-11 zeigt das Blocksymbol
DFF für das Blockschaltbild aus
Abbildung 2-10 sowie die zugehörige
loglib-Definition zur Referenzierung des Blockschaltbildes aus
Abbildung 2-10.
Abbildung 2-11: Hierarchischer Schaltungsentwurf; Blocksymbol "DFF" mit Loglib-Definition
Wie aus dem Beispiel zu ersehen ist, ist das Blocksymbol als Virtuelles Bauteil zu definieren; die Referenzierung des Blockschaltbildes erfolgt mit Hilfe des Befehls
call . Beachten Sie bitte auch, dass in unserem Beispiel die Definition eines Busses am Blocksymbol verwendet wurde.
2.6.3 Top-Level-Schaltbild
Abbildung 2-12 zeigt die Verwendung des in
Abbildung 2-11 dargestellten Blocksymbols
DFF in einem hierarchisch übergeordneten Stromlauf; das Blockschaltbild
BLOCK wird dabei dreimal
(DFF_1 ,
DFF_2 und
DFF_3 ) über das Symbol
DFF referenziert.
Abbildung 2-12: Hierarchischer Schaltungsentwurf; Top-Level-Schaltbild
Hierarchischer Schaltungsentwurf © 1985-2024 Oliver Bartels F+E • Aktualisiert: 02. October 2007, 11:14 [UTC]
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